In sozialen Netzwerken und Diskussionsforen begegnen wir oft der Behauptung, dass die Arbeitsmarktchancen für über 50-Jährige drastisch sinken. Doch spiegelt dies wirklich die Realität wider? Aktuelle Beispiele aus unserem direkten Umfeld beweisen das Gegenteil und zeigen, dass Engagement und eine positive Einstellung oft mehr zählen als das Geburtsdatum im Pass.
Erstens die Geschichte einer 60-jährigen Dame, die erfolgreich bei der Stadtsparkasse eingestellt wurde. Ohne vorherige Erfahrung im Finanzsektor, aber mit einer offenen und menschenfreundlichen Art, erhielt sie die Chance, sich im direkten Kundenkontakt zu beweisen. Ihre Geschichte ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wertvoll Vielfalt in jedem Team sein kann.
Ein 53-jähriger Mann musste sich nach über 20 Jahren aufgrund einer betriebsbedingten Kündigung neu orientieren. Trotz langer Abwesenheit vom Bewerbungsprozess benötigte er nur etwa 40 Bewerbungen, um zu fünf Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden und schließlich eine Stelle im Kundenservice zu sichern. Seine Geschichte ist ein Beweis dafür, dass Beharrlichkeit und die Bereitschaft, sich neuen Herausforderungen zu stellen, entscheidend sind.
Eine weitere beeindruckende Geschichte ist die einer Frau, die nach mehr als 25 Jahren im Einzelhandel eine neue Herausforderung annahm und bei einem Büromöbelproduzenten eingestellt wurde. Nach vier Jahren wagte sie erneut einen Wechsel und fand nach nur acht Bewerbungen eine neue Stelle in einem Industrieunternehmen, wo sie nun seit über zwei Jahren verantwortungsvolle Aufgaben übernimmt.
Diese Beispiele zeigen deutlich, dass es nicht immer das Alter ist, das zählt. Viel wichtiger sind die Einstellung zur Arbeit, der Mut, Neues zu beginnen, und die Fähigkeit, sich an veränderte Bedingungen anzupassen. Wir müssen lernen, offen und ehrlich mit verschiedenen Generationen zu kommunizieren, ohne direkt Konkurrenz oder Bedrohung zu wittern.
Die bevorstehende Pensionierungswelle der Babyboomer wird zweifellos Veränderungen mit sich bringen, doch wir haben es in der Hand, diese Veränderungen positiv zu gestalten. In unserem eigenen Team erleben wir täglich, wie wertvoll der Austausch zwischen den Generationen ist. Ein Kollege aus der Generation Z bereichert unser Team seit seinem 50. Lebensjahr, und gemeinsam sind wir in der Lage, unsere Stärken je nach Kunde optimal einzusetzen.
Wir laden jeden ein, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat, sich mit uns auszutauschen. Es gibt so viel, das wir voneinander lernen können, wenn wir nur offen dafür sind und keine Angst haben, Fehler zu machen.
Haben auch Sie ähnliche positive Erfahrungen gemacht oder kennen jemanden, der trotz des “Altersstigmas” erfolgreich war? Teilen Sie Ihre Geschichten und lassen Sie uns gemeinsam ein positives Bild des Alterns im Berufsleben malen.